Frauenkirche Nürnberg

Bei aller Freiburg-Alpen-Prag-Euphorie darf man natürlich die lokalen Spezialitäten nicht gänzlich aus dem Auge verlieren. Und da aktuell die Abende so wundervoll sommerlau sind, muss man sie auch nochmal nutzen und abends nach gut zehn Stunden Besprechungen und Python-Gehacke rausgehen, um beim Bier aus der mitgebrachten Flasche nochmal eine Nürnberg-Postkarte zu fotografieren.

 

Was mir relativ selten passiert, aber gestern tatsächlich so gekommen ist: Ich hatte eigentlich gar keine Ahnung, was es werden soll. Aber: Von der Frauenkirche in Nürnberg habe ich hier noch nicht so viel gezeigt. Hat aber auch einen Grund. Fotografisch fand ich sie immer eher langweilig. Was ich dann normalerweise mache ist die Google Bildersuche, 500px, flickr, etc. zu bemühen, um mich aweng inspirieren zu lassen. Aber: bei der Frauenkirche - Fehlanzeige. Finde ich alles irgendwie doof was man da so findet. Also nicht wirklich schlecht. Aber auch nicht so richtig spannend. Hmm ...

 

Glücklicherweise war gestern Abend der Hauptmarkt leer (sprich frei von Marktbuden oder Ähnlichem) - was andere Fotografen wahrscheinlich total langweilen würde, mir aber einiges an Gestaltungsfreiraum gibt. Nach ein bisschen umherziehen kam mir dann mein großer Lehrmeister Frank Fischer (FF-Fotoschule) in den Sinn, der immer predigt, dass man sich für ein gutes Foto auch durchaus einmal zum Affen machen muss. Gesagt, ignoriert. Aber die Message ist ja auch im Wesentlichen: "Wählt doch mal eine etwas andere Perspektive". Gesagt, getan: Das Weitwinkel bei 17mm auf Anschlag. Alle Beine des Stativs so kurz und so breit wie möglich - die Kamera ist also ca. 25cm über dem Hauptmarkt-Pflasterstein. Blende zu, um meine geliebten "Sterne" zu kriegen. 30 Sekunden Belichtung. Los.

 

Zuhause habe ich dann schlussendlich noch versucht einen Look herauszuarbeiten, der aus meiner Sicht zu Nürnberg und insbesondere zum Burgviertel von Nürnberg passt: ein bisschen alt, ein bisschen Schwarz-Weiß, ein bisschen Sepia. Fertig ist das Mittelalter.

 

Servus!

Copyright Martin Schmidt, Fotograf für Schwarz-Weiß Fine-Art Architektur- und Landschaftsfotografie aus Nürnberg
Copyright Martin Schmidt, Fotograf für Schwarz-Weiß Fine-Art Architektur- und Landschaftsfotografie aus Nürnberg

Und weil ich weiß, dass es viele von euch spannend finden, gibt es unten auch noch die OOC-Version. Die beteiligten Software-Pakete sind Adobe Lightroom 5 und Photoshop Elements 13. Letzteres habe ich aber nur genutzt, um ein paar ungewünschte Blendenflecke wegzustempeln - was ich in Lightroom nie so richtig gut hinkriege.

Copyright Martin Schmidt, Fotograf für Schwarz-Weiß Fine-Art Architektur- und Landschaftsfotografie aus Nürnberg
Copyright Martin Schmidt, Fotograf für Schwarz-Weiß Fine-Art Architektur- und Landschaftsfotografie aus Nürnberg

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Kommentare: 2
  • #1

    Romano (Montag, 12 September 2016 23:23)

    Starkes Foto! Wobei ich beide gut finde. Ich persönlich wäre wahrscheinlich schon mit der OOC-Version zufrieden gewesen, wenn sie mir so gelungen wäre. Aber die B/W-Version ist noch mal eine ordentliche Nummer beeindruckender. Welchen ISO-Wert hast Du hier benutzt?

  • #2

    Martin (Dienstag, 13 September 2016 22:00)

    Hey Romano, danke für deine netten Worte. Freut mich immer, wenn sich hier jemand zu Wort meldet - und umso mehr natürlich, wenn die Bilder gefallen :-) Aufnahmen wie diese mache ich fast immer mit dem niedrigste möglichen ISO-Wert. Bei meiner Kamera ist das ISO100.