Indochina Memos 2015 - Bangkok

Nach acht Tagen Pittsburgh musste ein Tag in Deutschland reichen, um für knapp vier Wochen Thailand, Kambodscha und Vietnam zu waschen, zu packen, ... Das Anreiseprogramm lautete Pittsburgh, Washington, Frankfurt, Nürnberg, Frankfurt, Abu Dhabi und Bangkok in 48 Stunden. Ergebnis: nicht einmal ein Hauch von Jetlag - perfekt.

 

Der erste Eindruck von Bangkok war "Der chaotischste Verkehr, den ich je gesehen habe!". Ein Eindruck der auf der gesamten Reise zum déjà-vu und der fast bei jeder Station wieder übertroffen werden sollte. Die zweite Impression lautete "Buddhismus der Superlative". Der erste von unzähligen zu besichtigen buddhistischen Tempeln war Wat Pho (später in Bangkok noch gefolgt vom Großen Palast, Wat Suthet und Wat Arun): Im 17. Jahrhundert unter König Rama I. erbaut hat dieser erste Tempel auf meiner Reise mit 80000 Quadratmeter Fläche, über 400 Buddha-Statuen sowie 95 Chedis und dem 46 Meter langen und 15 Meter hohen liegenden Buddha die Messlatte ziemlich hoch gehängt. Bezüglich der Menge an Blattgold sollte er nur noch vom Großen Palast und in puncto Gesamteindruck nur noch von Angkor übertroffen werden.

 

Der zweite Bangkok-Eindruck war, dass es im sonstigen Stadtbild in weiten Teilen recht westlich geprägt ist, an gewissen Stellen aber schon das ganz andere, südostasiatische Charisma innehat: Es gibt große Verkehrsadern und Parkanlagen aber auch Tuk-Tuks, ca. 25 Schweinehälften transportierende Pick-Ups, Straßenküchen sowie kleine und große Tempelanlagen. Das Mittagessen an den Straßenküchen kostet 150 Baht (3,60 €) satt inklusive Getränke für drei Personen. Das fast nie alles vorrätig ist und erst von anderen Straßenküchen organisiert werden muss gehört ebenso dazu wie die Suche nach jemandem, der auf englisch halbwegs die Bestellung aufnehmen kann. In denselben Gegenden stellt man auch fest, dass das Leben nicht zuhause stattfindet, sondern vor der Wohnung auf den Straßen. Das hier allerdings noch verhältnismäßig wenig los ist, wurde mir erst später in Phnom Penh, Ho-Chi-Minh-Stadt oder Hanoi klar. Einzig das Viertel Banglamphu und seine Khao San Road bei Nacht spielt definitiv schon in der ersten südostasiatischen Hektikliga mit. Wenn man sich am kommenden Morgen nur nach vage daran erinnern kann, dass das Phat Thai am Vorabend wirklich sagenhaft war, versteht man, warum Alex Garland "The Beach" dieses Viertel als Start seiner Geschichte ausgewählt hat. Lonely Planet nennt Banglamphu das Backpacker-Gettho Bangkoks - eine absolut treffende Beschreibung. Die Nachtmärkte von Patpong können hier wohl nur konkurrieren, wenn man die unzähligen Ping Pong Shows mit in die Wertung nimmt - ein Event, der für den nächsten Bangkok-Besuch auf der to-do-Liste steht.

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